Ausgabe 134 – Dezember 2017
- Für Einzelpersonen: CHF 36.00 (PDF-Version ist nicht zur Weiterverbreitung berechtigt)
- Für Organisationen: CHF 98.00 (PDF-Version ist zur internen Weiterverbreitung berechtigt)
Unter anderem, weil sie den Glauben an die Schaffung einer besseren Gesellschaft verloren zu haben scheinen und sich mit dem gesellschaftlichen Status quo abgefunden haben, konzentrieren sich heute viele Menschen auf ihr eigenes Leben und sind bestrebt, ihre Leistungsfähigkeit und Effizienz zu verbessern. Dies geschieht angesichts eines gestiegenen Konkurrenzdrucks in Wirtschaft und Gesellschaft oft auch nicht ganz freiwillig.
Sich ständig verbessern zu wollen, im Beruf, hinsichtlich Gesundheit und Leistungsfähigkeit, einer effizienten Freizeitgestaltung, der Aufgaben in der Familie usw., erzeugt aber auch seelischen Druck auf die Individuen. Und die damit verbundene starke Zuwendung zum eigenen Ich führt oft zu Vereinsamung. Es leiden die Fähigkeit und die Musse, zur Aussenwelt erfüllende Beziehungen einzugehen – zu den Mitmenschen, zur Natur, Arbeit, Umwelt, Kunst, zu eigenen geistigen Betätigungen – und von dieser auch Resonanz zu erhalten.
Es erscheint bemerkenswert, dass die verschiedenen Wissensdisziplinen Theologie, Psychologie und Soziologie in ihrer Einschätzung der Selbstoptimierungsbemühungen weitgehend übereinstimmen. Im Kontrast zu ihrer Kritik daran scheint auch all das auf, was das Leben lebenswert macht. Dieses Thema im Fokus wird damit unverhofft auch zu einer Weihnachtsausgabe, indem es ebenso Antwort gibt auf die Frage: Worauf kommt es an, um ein glückliches, erfülltes Leben führen zu können?
Es werden heutzutage zur Erhöhung der menschlichen Leistung auch technische Mittel eingesetzt: biochemische, genetische, technologische. Letztere implantiert man, z. B. als Informationstechnologie, in den menschlichen Körper, wodurch Wesen entstehen mit Fähigkeiten, die die eines normalen Menschen bei weitem übersteigen. In umgekehrter Blickrichtung erscheint der normale Mensch so als defizitär und die Schöpfung als verbesserungsbedürftig – ein Standpunkt, der tatsächlich vertreten wird.
Auch bei der Digitalisierung, die unsere Zukunft bestimmen soll, geht es darum, mithilfe von Technologie die menschliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Dabei stellt sich die Frage: Zu welchem Nutzen? Zur Leistungs- und Profitsteigerung oder zugunsten menschlicher Werte wie z. B. Zufriedenheit, Freundschaft, Wissen?
Die hier angesprochenen und viele weitere Fragen werden in diesem Thema im Fokus erörtert. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.
Gilt für die Ausgaben Nr. 0 bis 93:
- Für Einzelpersonen: Ein Exemplar des Buches «Gutes Leben – gutes Sterben» von Denise Battaglia und Ruth Baumann-Hölzle (Hrsg.) im Wert von CHF 34.– ist gratis inbegriffen.
- Für Organisationen: Ein Exemplar des Buches «Ethikwissen für Fachpersonen» von Christof Arn und Tatjana Weidmann-Hügle (Hrsg.) im Wert von CHF 38.– ist gratis inbegriffen.