Ausgabe 106 – Dezember 2012
- Für Einzelpersonen: CHF 36.00 (PDF-Version ist nicht zur Weiterverbreitung berechtigt)
- Für Organisationen: CHF 98.00 (PDF-Version ist zur internen Weiterverbreitung berechtigt)
Nichts ist so sicher wie der Tod, sagt der Volksmund. Wir wissen, dass wir sterben müssen. Wir wissen nur nicht wann. Vor ein paar Jahrzehnten noch war der Tod im Leben eingebettet: Verstorbene wurden zum Beispiel in der Wohnung aufgebahrt und von den Trauernden nicht nur beweint, sondern auch betrachtet, berührt und geküsst. Heute findet das Sterben und der Tod meist ausserhalb der gewohnten Umgebung statt: Zum Sterben geht man ins Alters- und Pflegeheim, ins Hospiz oder ins Spital. Und dies, obwohl sich die meisten Menschen wünschen, zu Hause sterben zu können.
Der Tod ist in unserer Gesellschaft ein Tabu. Das hänge unter anderem mit der grundsätzlichen Angst vor der Auslöschung des eigenen Ichs beim Sterben zusammen, konstatiert Palliativmediziner Gian Domenico Borasio in seinem Buch «Über das Sterben». Dabei wäre die Vorbereitung auf das Sterben die beste Vorbereitung für das Leben. Der Gedanke an den Tod kann existenzielle Fragen provozieren, zum Beispiel die Frage, wie wir leben sollen. Wer sich nicht mit dem eigenen Tod konfrontiert, gibt womöglich nicht nur das eigene Ende aus der Hand, sondern auch sein eigenes Leben. Wie sehr das gute Leben und das gute Sterben miteinander verknüpft sind, bestätigen nicht nur Palliativpflegende und -mediziner, Sterbende selbst wünschen sich am Lebensende oft, sie hätten anders gelebt (siehe Schwerpunkt).
Diese Ausgabe des Thema im Fokus betrachtet das Leben vom Ende her. Wir gehen der Frage nach, warum wir uns vor dem Tod fürchten und wie das gute Leben und das gute Sterben miteinander verwoben sind. Wir haben zum Beispiel mit einem Palliativmediziner über das Sterben gesprochen. Das Ziel von Palliative Care sei, die Endlichkeit und den gesunden Menschenverstand wieder in die Medizin einzuführen, sagt Steffen Eychmüller.
Was sind für Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die Bedingungen eines guten Lebens und guten Sterbens? Diese Frage haben wir einer Intensivpflegefachfrau, einer Kinderärztin, einem Chirurgen, einer Seelsorgerin, einem Medizinethiker, einer Clownerin, einem Filmregisseur, Schriftstellern und Politikern gestellt. Iso Camartin zum Beispiel stellt sich den Tod «in den Armen von Therese» schön vor. Gardi Hutter hat das fröhliche Leichenmahl ihres Vaters beeindruckt, zu dem er selbst eingeladen hatte und quicklebendig dabei war. Lesen Sie die Beiträge ab Seite 14.
Gilt für die Ausgaben Nr. 0 bis 93:
- Für Einzelpersonen: Ein Exemplar des Buches «Gutes Leben – gutes Sterben» von Denise Battaglia und Ruth Baumann-Hölzle (Hrsg.) im Wert von CHF 34.– ist gratis inbegriffen.
- Für Organisationen: Ein Exemplar des Buches «Ethikwissen für Fachpersonen» von Christof Arn und Tatjana Weidmann-Hügle (Hrsg.) im Wert von CHF 38.– ist gratis inbegriffen.