Das menschliche Leben ist von Grenzen charakterisiert, aber diese existenzielle Tatsache gilt nicht für alle in gleichem Masse. Während wir uns in einer Kultur der Grenzverlegung und -überschreitung bewegen, sind nicht wenige von dieser Dynamik ausgeschlossen – unterschiedlich radikal, unterschiedlich verursacht, zeitweilig oder definitiv. Sind wir fähig, diese Unterschiedlichkeit anzuerkennen und zu würdigen?
Die Begriffe, die wir für diesen Sachverhalt verwenden, sind strittig: «Handicap», «Behinderung». «Invalidität» und «Einschränkung» gehören immerhin zu den zivilisierten Bezeichnungen, die uns zur Verfügung stehen. Aber auch sie stossen nicht überall auf Akzeptanz. Sollten wir Unterscheidungen zwischen nichtbehindert und behindert aufgeben und von einer Gleichheit in Unterschiedenheit reden? Aber verharmlost das Gleichheitspostulat nicht den Ernst und die Leiden, die mit Einschränkungen verbunden sind? Laufen wir nicht Gefahr, Realitäten schönzureden und unsere Verantwortung für die Betroffenen infolgedessen zu vernachlässigen?
Wie unterscheiden wir zwischen konstruierten Asymmetrien, die es zu reduzieren gilt, und der Anerkennung von Einschränkungen im Leben, die durch keine noch so wohlgemeinte Sprachpolitik aufgelöst werden können? Wir dürfen uns nicht mit der schlichten Behauptung begnügen, das Leben sei ungerecht, sondern müssen uns sowohl ethisch als auch rechtsphilosophisch um Anerkennungsverhältnisse kümmern. Aber wie sehen diese aus?
Der Kurs steht allen am Thema Interessierten offen und ist nur als Ganzes buchbar. Vorkenntnisse sind nicht nötig.
Ordentlicher Professor für Philosophische Ethik und Kulturphilosophie an der Radboud-Universität Nijmegen (Niederlande).
Seit 1996 zahllose Vorträge an diversen Universitäten und Akademien innerhalb und ausserhalb Europas nebst vielen Publikationen zu Themen der Ethik, Religionswissenschaft und Kulturphilosophie.
Wissenschaftlicher Beirat von Dialog Ethik. Mitglied des deutschen PEN und Vorsitzender des Vereins «Schweizer Medizin Eid».
Stiftung Dialog Ethik
Schaffhauserstrasse 418
CH-8050 Zürich
12. und 13. September 2024, jeweils 8.45 bis 17.00 Uhr
Martha Nussbaum, Die Grenzen der Gerechtigkeit. Behinderung, Nationalität und Spezieszugehörigkeit, Suhrkamp Verlag: Berlin 2014.
CHF 980.– (exkl. Buch)
Sie erhalten ein Kurszertifikat.
Bitte melden Sie sich frühzeitig mittels Anmeldeformular, per E-Mail an
Wir behalten uns vor, dieses Seminar bis 14 Tage vor Beginn bei ungenügender Teilnehmerzahl abzusagen.
(Foto: Stiftung Cerebral, Sina Lüthi)
«Pflegefachpersonal – Arbeitsmarktsituation auf der Intensivstation», unter diesen Titel haben wir die aktuelle Ausgabe unseres Magazins «Thema im Fokus» gestellt.
Die in diesem Buch versammelten Kommentare befassen sich mit den sich verändernden Paradigmen in Gesellschaft und Medizin, denn wie jedes menschliche Tun erweist sich auch der medizinische Fortschritt in seinen Auswirkungen auf das Individuum und die Gesellschaft als ambivalent.
Besuchen Sie unseren Shop. Sie finden hier unsere Publikationen, Abonnements, Patientenverfügungen, Studienberichte, Informationsbroschüren sowie das «Persönliche Vorsorgedossier» und den USB-Stick von Dialog Ethik.
Wir vom Förderverein Dialog Ethik engagieren uns für ein Gesundheitswesen, das sich durch Verantwortung, Respekt und Gerechtigkeit auszeichnet. Und zwar dadurch, dass wir Dialog Ethik finanziell und ideell unterstützen.
Weitere Informationen über dieses Projekt zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen in der ambulanten und stationären medizinischen Behandlung, Pflege und Betreuung finden Sie hier.
Den Projektbericht können Sie hier herunterladen. Die Medienmitteilung finden Sie hier.
Beachten Sie bitte auch unsere Kurs- und Seminarreihe «Für mehr Gesundheit und Teilhabe» ab 20. September 2023.
27. Juni 2023, 9.00 bis 16.00 Uhr
Wir laden Sie herzlich zum «Tag der offenen Tür» ein. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Weitere Informationen zu diesem Anlass finden Sie hier.
Beachten Sie bitte das Merkblatt «Ergänzung zur Broschüre ‹Testament›: Revidiertes Erbrecht» zu unserem Persönlichen Vorsorgedossier.
Unsere nächsten Kurse und Veranstaltungen sehen Sie hier.
Die aktuellen Kurs- und Seminarflyer können Sie hier herunterladen.
29. März 2023, 9.00 bis 16.00 Uhr oder 15. November 2023, 9.00 bis 16.00 Uhr
Dieser eintägige Kurs ist für jede am Thema «Ethik im Gesundheitswesen» interessierte Person offen. Vorkenntnisse sind nicht nötig.
Für weitere Informationen und die Anmeldung klicken Sie bitte auf das Datum. Den Kursflyer Sie hier abrufen.
28. September 2023, 14.00 bis 16.30 Uhr
An unserem Info-Nachmittag mit maximal 12 Teilnehmenden vermittelt lic. phil. Patrizia Kalbermatten-Casarotti Basiswissen über Patientenverfügungen und Vorsorgedokumente.
Für weitere Informationen und die Anmeldung klicken Sie bitte hier.
Wir bieten Organisationen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen massgeschneiderte Bildungsangebote. Weitere Informationen finden Sie hier.
24. November 2022, 13.30 bis 17.00 Uhr, Schützenhalle, Thalwil
Die Rückschau mit den Referaten und Bildern dieses Anlasses finden Sie hier. Einen Einblick in die Ethik-Foren-Treffen der letzten Jahre erhalten Sie hier.
Die ausfüllbare, interaktive Liste aller Publikationen von Dialog Ethik können Sie hier herunterladen. Diese Liste finden Sie auch in unserem Shop.
Sie finden uns auf Instagram und Facebook
Wir freuen uns, Sie auf Instagram und Facebook über unser Engagement zu informieren. Sie finden dort regelmässig Posts mit vielen Informationen zu aktuellen Themen im Gesundheits- und Sozialwesen.
Kommentar von Ruth Baumann-Hölzle zur Abstimmung vom 15. Mai 2022 zu den neuen Bedingungen der Organentnahme (17. Mai 2022):
Weil die Gesetzesänderung eine hohe ethische Eingriffstiefe hat, unterstützt die Stiftung Dialog Ethik das Referendum zur Gesetzesänderung bei der Organentnahme von der «Erweiterte-Zustimmungs-Regelung» zur «Erweiterter-Widerspruchs-Regelung».
Weiter zum ganzen Text von Dr. theol. Ruth Baumann-Hölzle.
Livenet-Talk-Interview mit Ruth Baumann-Hölzle («Organspende: Gehört mein Körper dem Staat?»):
Interview mit Ruth Baumann-Hölzle zur Widerspruchsregelung bei der Organentnahme und zur Impfpflicht:
Ethikzeitschrift «Thema im Fokus»:
Stellungnahmen:
Die Zeitschrift Thema im Fokus richtet sich an Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen und alle an ethischen Fragen in unserer Gesellschaft Interessierten. Sie widmet sich ethischen Fragen im Gesundheitswesen und in der Zivilgesellschaft.
pdf «Bericht über die Hearings ‹Perspektivenvielfalt› zur Covid-19-Pandemie des Kantons Graubünden» (481 KB) (7. November 2022, herausgegeben von der Stiftung Dialog Ethik). Siehe auch die Regierungsmitteilung vom 15. Dezember 2022 des Kantons Graubünden.