Literatur und Philosophie 2024
pdf Flyer zum Seminar (306 KB)
Die Gattung «homo sapiens sapiens» leidet offenbar an Erschöpfung. Jedenfalls breitet sich Missvergnügen hinsichtlich ihrer Verfasstheit aus. Diese Unzufriedenheit hat einen zweifachen Fokus: Das Individuum leidet an Suboptimalität, denn es befindet sich permanent unterhalb seines Leistungsvermögens. «Sei unverwechselbar, werde zu einer Singularität!» lautet die Devise. Aber auch als Kollektiv, eben als Gattung, müssen die Weichen neu gestellt werden. Unsere Biologie ist ins Hintertreffen geraten und bedarf dringend einer umfassenden, medizinisch und technologisch ins Werk gesetzten Rundherum-Erneuerung. Teils wird uns nahegelegt, unsere körperliche Ausstattung als antiquiert zu betrachten und auszuwandern in künstliche, posthumanistische Welten. Allerdings wird auch an einer geradezu kosmischen Emigration gearbeitet – am Auszug aus den alten terrestrischen Gefilden, hin zum Mars, wo ein apartes, von den auf der Erde Sitzengebliebenen getrenntes Leben imaginiert wird.
Stehen wir vor einer umfassenden Spaltung? Betreiben wir eine schleichende, aber umso radikalere neue Apartheidpolitik? Gehört die Endlichkeit des Menschen zu den althumanistischen Missverständnissen? Nistet der verschärfte Wettbewerb in allen Fasern unseres Daseins?
Prof. Dr. Jean-Pierre Wils leitet diese Seminarreihe, die 2024 an fünf Samstagen jeweils von 9.30 bis 15.30 Uhr stattfindet. Der Vormittag ist der Philosophie gewidmet, der Nachmittag der Literatur. Die Literatur – fünf Romane – wird rechtzeitig vor Kursbeginn bekanntgegeben. Folgende Themen werden behandelt:
17. Februar 2024: «Transhumanismus und kein Ende»
27. April 2024: «Die extraterrestrische Versuchung»
29. Juni 2024: «Der Singularisierungswahn und seine Kosten»
14. September 2024 (findet nicht statt; Ersatzdatum: 7. Dezember 2024): «Macht und Würde der Endlichkeit»
23. November 2024: «Das Zeitalter der Demut»
Das Seminar steht allen am Thema Interessierten offen und ist nur als Ganzes buchbar.
Vorkenntnisse sind nicht nötig.
Ordentlicher Professor für Philosophische Ethik und Kulturphilosophie an der Radboud-Universität Nijmegen (Niederlande).
Seit 1996 zahllose Vorträge an diversen Universitäten und Akademien innerhalb und ausserhalb Europas nebst vielen Publikationen zu Themen der Ethik, Religionswissenschaft und Kulturphilosophie.
Wissenschaftlicher Beirat von Dialog Ethik. Mitglied des deutschen PEN.
Stiftung Dialog Ethik
Schaffhauserstrasse 418
CH-8050 Zürich
jeweils 9.30 bis 15.30 Uhr
5 Bücher (werden vor Seminarbeginn bekannt gegeben)
CHF 1500.– (exkl. Bücher)
Sie erhalten eine Teilnahmebestätigung.
Bitte melden Sie sich frühzeitig mittels Anmeldeformular, per E-Mail an
Wir behalten uns vor, dieses Seminar bis 14 Tage vor Beginn bei ungenügender Teilnehmerzahl abzusagen.